Blütenlese

23. Januar 2010

Ein Prasident wird angeführt

update – 26.01.2010, 00:28:
Die Website der Islamischen Religionsgemeinschaft ist derzeit, womöglich aus rituellen Gründen, in Überarbeitung. Die unten angeführten Links sind zukünftig möglicherweise nicht oder nur in veränderter Form zugänglich.

Einer der letzten Einträge war übrigens eine unautorisierte Kopie dieses Artikels. Von einer Ahndung sehen wir ab. M. le »Président«, comme ils disent en Nouvelle-Orléans: Laissez les bon temps rouler! Auch Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, die Erfüllungsgehilfin Ihrer berechtigten Anliegen lässt ’s sich nicht verdrießen und präsentiert sich noch in voller Pracht.

update – 26.01.2010, 08:25:
Es war gar nicht so schlimm, die Website wurde nur mit Flasheffekten und none less than Otto von Bismarck aufgepeppt. Der hat nämlich in der Zwischenzeit, in des Prof. Dr. Vurals Diktion, dem Propheten einen Brief geschrieben:

Ich bin traurig, dass ich nicht im gleichen Jahrhundert wie Du, ja Muhammed (Gott segne Dich und gebe Dir Heil), gelebt habe. Die Menschheit hat ein einziges Mal so eine hervorragende Allmacht wie Dich gesehen und wird nie wieder so etwas sehen können. Aus diesem Grund neige ich mich vor Dir mit vorzüglicher Hochachtung

Oder hat ihm Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff die kalte Hand geführt? Egal, Prof. Dr. Gess hat jedenfalls ausgehetzt. Wo wurde der Rüpel überhaupt promoviert, wenn überhaupt? Sicher nicht im erfreulich rechtssoziologisch geprägten rechtswissenschaftlichen Föhrenhain des Forschungsinstituts in Betreff zu Integrationsfragen der Sütçü İmam Üniversitesi in Kahramanmaraş-Südost, wie der Präsident und Beate vielleicht auch.

quot;presidents" in a mean mood

"Presidents"—can't do with, can't do without

Eine Handreichung zum derzeit laufenden Rechtsstreit zwischen Heinz Gess, Soziologe der FH Bielefeld und Abdurrahim Vural, dem Präsidenten der Berliner Islamischen Religionsgemeinschaft. Kurz und unsachlich: Gess hat grosso modo Recht, ist aber gelegentlich ungeschickt – er wird allerdings von seiner Chefin schon lange getriezt und ist wohl etwas allein und nervös. Es empfiehlt sich u.U. die Einrichtung von Männer- und Frauenheimen für Islamkritiker- und Gegner mit Erfrischungsgetränken, Streicheleinheiten und Counselling. Vorweg etwas Namenskunde: Abdurrahim (arab: Diener des Erbarmers), Vural (türk: Schlag und Nimm; vur, almak).

  1. Zusammenfassung
  2. Zeitlicher Ablauf der Auseinandersetzung mit Links und Auszügen. Wegen häufiger Überarbeitungen der Texte von Gess und der etwas unübersichtlichen website der Islamischen Religionsgemeinschaft ist die Chronologie gewöhnungsbedürftig.
  3. Bedenkenswertes und/oder amüsante Zitate von islamischereligionsgemeinschaft.org

  • Zusammenfassung
  1. Gess veröffentlicht ein Essay und postuliert nach Freud, der Islam sei eine Zwangsneurose, ein Straftatbestand „Islamophobie“ illegitim.
  2. Vural fordert die Bestrafung Gess bei der Präsidentin der FH Bielefeld wg. Volksverhetzung.
  3. Er fordert von Gess 2899.40 € wg. Verwendung eines urheberrechtlich geschütztes Fotos. (wohl mit Recht – über den Betrag kann man streiten)
  4. Er fordert weitere 1775.64 €, weil Gess von Vural als „Präsidenten“ in Anführung geschrieben hatte, dies sei eine Beleidigung.
  5. Der Anwalt fordert aus eigener Initiative 1275.64, weil Gess ihm öffentlich eine „Abzockmasche“ vorgeworfen hatte, dies sei Schmähkritik.
  6. Vural stellt über seinen Anwalt Strafanzeige und Strafantrag gegen Gess wg. des Präsidenten in Anführungszeichen. (wg. sonst nichts!) (more…)

28. März 2008

Verloren im säkularen Labyrinth

Filed under: Integration,Theater — by M. M. @ 10:47:07
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F. Zaimoglu

F. Zaimoglu. Er dankt der IZ für gute Arbeit, und protokolliert Endsiege fürs Theater

Regisseur und Autor Neco Çelik findet, es gäbe in Berlin ein „bisschen zu viele Deutsche“, dafür fehlten „mehr Ausländer“ – nicht etwa umgekehrt, denn dann wäre es ja gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nach Professor Dr. Heitmeyer.

Die demonstriert ansonsten Çeliks Kumpel, der islamische Nazi Abu Bakr Rieger. Der bedauerte nicht nur, dass seine Großväter nicht endgültig dem Jud den Garaus gemacht hätten, sondern er betreibt auch die Islamische Zeitung. Dort äußert sich Celik, in Anwesenheit und ohne Widerspruch des Autors, bereitwillig zu Feridun Zaimoglus Skandalstück Schwarze Jungfrauen. Die sind mehrheitlich Islamistinnen und teils gern bereit, Bin Laden gegen das jüdisch-amerikanische Imperium zum Endsieg zu verhelfen.

Celik ficht das nicht an: „starke, coole, witzige und mutige Muslimininnen“ seien dass. Manchmal zwar „radikal kompromisslos“, aber gerade das sei „gut so!“ Ein Muslim nämlich, der nicht wisse, „wie cool seine Religion“ sei, sei im „säkularen Labyrinth“ der Residenzgesellschaft ein verlorener Muslim.

Links zum Thema:

  • Süddeutsche Zeitung: Am beunruhigendsten für die Multi-Kulti-Fraktion wie für den deutschnationalen Stammtisch dürfte die Intellektuelle sein, die Osama bin Laden als ‚Jahrhunderthelden‘ verehrt.
  • burgtheater.at zu „Schwarze Jungfrauen“
  • heise.de, Wölfe, Töchter und der kulturelle Abschiebeknast, Wo steht die deutschtürkische Kultur heute?
  • Manche sind paranoid hier, Die Zeit, 23.11.2006 Nr. 48: Eskaliert die Gewalt in Berlin-Kreuzberg? Fragen an den türkischstämmigen Regisseur Neco Çelik, der früher selbst eine Jugendgang anführte.

    …Çelik zeigt in diesem Gespräch, dass Dummheit oder mangelnder Durchblick nicht sein Problem ist. Es liegt tiefer und ist grundsätzlich.

Bild: Hans Weingartz, CC-by-sa

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