Regisseur und Autor Neco Çelik findet, es gäbe in Berlin ein „bisschen zu viele Deutsche“, dafür fehlten „mehr Ausländer“ – nicht etwa umgekehrt, denn dann wäre es ja gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nach Professor Dr. Heitmeyer.
Die demonstriert ansonsten Çeliks Kumpel, der islamische Nazi Abu Bakr Rieger. Der bedauerte nicht nur, dass seine Großväter nicht endgültig dem Jud den Garaus gemacht hätten, sondern er betreibt auch die Islamische Zeitung. Dort äußert sich Celik, in Anwesenheit und ohne Widerspruch des Autors, bereitwillig zu Feridun Zaimoglus Skandalstück Schwarze Jungfrauen. Die sind mehrheitlich Islamistinnen und teils gern bereit, Bin Laden gegen das „jüdisch-amerikanische Imperium„ zum Endsieg zu verhelfen.
Celik ficht das nicht an: „starke, coole, witzige und mutige Muslimininnen“ seien dass. Manchmal zwar „radikal kompromisslos“, aber gerade das sei „gut so!“ Ein Muslim nämlich, der nicht wisse, „wie cool seine Religion“ sei, sei im „säkularen Labyrinth“ der Residenzgesellschaft ein verlorener Muslim.
Links zum Thema:
- Süddeutsche Zeitung: Am beunruhigendsten für die Multi-Kulti-Fraktion wie für den deutschnationalen Stammtisch dürfte die Intellektuelle sein, die Osama bin Laden als ‚Jahrhunderthelden‘ verehrt.
- burgtheater.at zu „Schwarze Jungfrauen“
- heise.de, Wölfe, Töchter und der kulturelle Abschiebeknast, Wo steht die deutschtürkische Kultur heute?
- Manche sind paranoid hier, Die Zeit, 23.11.2006 Nr. 48: Eskaliert die Gewalt in Berlin-Kreuzberg? Fragen an den türkischstämmigen Regisseur Neco Çelik, der früher selbst eine Jugendgang anführte.
…Çelik zeigt in diesem Gespräch, dass Dummheit oder mangelnder Durchblick nicht sein Problem ist. Es liegt tiefer und ist grundsätzlich.
Bild: Hans Weingartz, CC-by-sa